KV Lehre ohne Lehrbetrieb

1. Noch keine KV Lehrstelle gefunden, was nun?

Warum ist das KV so beliebt? Das KV ist die beliebteste Lehre in der Schweiz. Rund ein Fünftel der Jugendlichen, die sich jedes Jahr für eine berufliche Grundbildung entscheiden, absolvieren eine kaufmännische Ausbildung. Kein Wunder, denn diese breite Berufsbildung, die in nicht weniger als 21 Branchen angeboten wird, spricht nicht nur unterschiedliche Talente – Rechen-, Sprach-, Kommunikations- und Organisationstalente – an. Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Kaufmann/Kauffrau ist auch die Basis für anspruchsvollere Jobs im kaufmännischen Umfeld und eröffnet ausgezeichnete Berufs- und Karriereaussichten in verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Marketing oder Management. Ebenso ausgezeichnet sind die Entwicklungsperspektiven.

KV-Absolventen stehen Weiterbildungen in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling, Marketing und Kommunikation, Personal- und Unternehmensführung offen. Sie können sich im Rahmen der höheren Berufsbildung weiterbilden oder mit einer Berufsmaturität an einer Fachhochschule oder an einer universitären Hochschule studieren. Nicht entmutigen lassen – es gibt Alternativen Angesichts der enormen Beliebtheit der kaufmännischen Lehre ist es nicht immer einfach, eine passende KV Lehrstelle zu finden. Lassen Sie sich von Absagen nicht entmutigen und bleiben Sie am Ball, denn Geduld zahlt sich aus. Und selbst wenn Sie auf der Suche nach einer Lehrstelle nicht rechtzeitig fündig werden, bedeutet das nicht das Ende aller Träume. Neben empfehlenswerten Praktika und Sprachaufenthalten gibt es nämlich ein umfangreiches Angebot an Brückenangeboten.


Schulische KV-Lehre bei der SWS in Winterthur

Eine geradezu ideale Alternative zur klassischen dualen Berufslehre ist eine KV-Lehre auf dem schulischen Weg. Die Möglichkeit, ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis, d.h. einen Lehrabschluss in schulischer Variante zu erlangen, bietet Ihnen etwa die SWS in Winterthur.


Aufbau der schulischen Lehre

Bis zum Abschluss haben Sie 4 Schulsemester und 1 Jahr Betriebspraktikum zu bewältigen; total dauert die Ausbildung 3 Jahre. Dabei können Sie schon nach 2 Semestern das Bürofachdiplom VSH erlangen. Dieser Abschluss ist ein von der Wirtschaft anerkannter Leistungsnachweis über eine kaufmännische Grundqualifikation. Sind Sie im Besitz des Bürofachdiploms, werden Sie nach einem weiteren Semester zur Handelsdiplomprüfung VSH zugelassen. Mit diesem schweizweit anerkannten Diplom weisen Sie erweiterte Kenntnisse im kaufmännischen Bereich aus. Das 4. Semester bereitet Sie auf das schulische Qualifikationsverfahren vor. Nach dessen erfolgreichem Abschluss erwerben Sie während des Betriebspraktikums im letzten Jahr der Ausbildung Sie Kenntnisse und Fähigkeiten in praktischer Anwendung. Die SWS verfügt über langjährige Erfahrung bei der Vermittlung von Praktikumsstellen und unterhält sie Verbindungen zu zahlreichen Unternehmen in der Region, so dass in der Regel alle Lernenden vermittelt werden können. Nach dem Praktikum durchlaufen Sie das betriebliche Qualifikationsverfahren durchlaufen und schliessen die Lehre damit vollumfänglich ab.


Zusätzliche Förderung und Unterstützung

Die definitive Entscheidung für das E- oder B-Profil fällen Sie erst am Ende des ersten Schuljahres. Sie haben also genügend Zeit, Ihre persönlichen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten kennenzulernen. Von den rund 100 Lernenden, die jährlich ihre KV-Lehre an der SWS absolvieren, belegen etwa zwei Drittel das E-Profil, ein Drittel schliesst das B-Profil ab. Egal, wie Sie sich entscheiden: Wenn Sie zusätzlich gefördert werden wollen oder individuelle Unterstützung benötigen, steht Ihnen die SWS zur Seite. Eine Lernbegleitung im Rahmen der Aufgabenhilfe und die Erarbeitung effizienter Arbeitstechniken unterstützen Lernende darin, besser, schneller und mit mehr Freude zu lernen.


10. Schuljahr

Für diejenigen, die sich noch nicht endgültig auf ihren weiteren Berufs- oder Bildungsweg haben festlegen können, ist das 10. Schuljahr an der SWS die perfekte Wahl. Es bereitet junge Lernende zielgerichtet auf eine kaufmännische Berufslehre vor und gibt diesen Zeit, die passende Lehrstelle zu finden. Nach zwei Semestern verfügen die Lernenden über kaufmännische Grundkenntnisse, wissen, wie man sich erfolgsversprechend bewirbt, und finden in aller Regel eine KV-Lehrstelle. Und ganz nebenbei erwerben sie mit dem Bürofachdiplom VSH bereits einen ersten anerkannten Abschluss und haben so auf dem Weg zum späteren Lehrabschluss bereits das erste von drei Jahren der schulischen Lehre absolviert. 2.


2. KV Lehre abbrechen und dann?

Der Übertritt von der Schule ins Berufsleben gelingt nicht immer nach Wunsch, sehen sich doch die Jugendlichen in der Lehre mit vielen ungewohnten Aufgaben und Erwartungen konfrontiert. Häufig fühlen sich Lernende während ihrer Ausbildung unwohl und merken, dass die Lehrstelle nicht auf sie zugeschnitten ist. Egal, ob dies dem Arbeitsumfeld oder der Tätigkeit an sich geschuldet ist: Es muss eine Lösung her! Zwar sollten zuerst alle anderen Mögichkeiten geprüft werden und sollte ein Lehrabbruch die letzte Option und gut durchdacht sein, doch manchmal macht es auch Sinn, die Ausbildung zu beenden. Das Abbrechen der Lehre muss nämlich keine Sackgasse sein, sondern kann auch einfach eine neue Herausforderung darstellen.

Kann ich in der KV Lehre kündigen?

Was kann ich nach dem Abbruch der Lehre machen?

Was für Weiterbildungen gibt es nach der KV EFZ-Schule?

 

 

Kann ich die Lehre kündigen?

In der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist von sieben Tagen. Wenn Sie sich danach für den Abbruch der Lehre entschieden haben, können Sie den Lehrvertrag zwar nicht mehr kündigen, aber ohne grosse Umstände auflösen. Das müssen Sie auch tun, wenn Sie einen neuen Lehrvertrag abschliessen möchten. In der Berufsschulklasse können Sie in der Regel zwei Monate bleiben, allenfalls ist auch eine Verlängerung möglich. Ob Sie im selben Lehrjahr einsteigen können, oder ob Sie das Jahr wiederholen müssen, entscheidet grundsätzlich Ihre neue Lehrfirma. Welche Möglichkeiten habe ich nach dem Abbruch der Lehre? Falls Sie entschieden haben, die Lehre abzubrechen, gilt es, die Gründe, die dazu geführt haben, zu analysieren. Überdenken Sie Ihre Berufswahl noch einmal kritisch und orientieren Sie sich neu. Informieren Sie sich im Internet oder bei Berufsberatungsstellen über die zahlreichen Berufsmöglichkeiten. Wichtig ist es in jedem Fall, eine Lücke im Lebenslauf zu vermeiden. Auch wenn es mit der Suche nach einem neuen Beruf oder einer anderen Lehrstelle nicht auf Anhieb klappt, sollten Sie aktiv bleiben und sich über Brückenangebote wie ein 10. Schuljahr oder ein Zwischenjahr, über Praktika und Sprachaufenthalte informieren.

 

3. Weiterbildungen nach der KV-Lehre

Haben Sie erst einmal Ihren KV-Abschluss in der Tasche, stehen Ihnen viele Türen offen. Die Aufgabenbereiche, in denen Ihr Können als Kauffrau oder Kaufmann gefragt ist, sind nämlich breit gefächert und je nach Branche unterschiedlich. Sie kümmern sich etwa um Zahlungsverkehr und Sozialversicherungen, erteilen Auskünfte und schreiben Briefe an verschiedene Stellen und führen Datenbanken. Entsprechend vielfältig sind auch die Weiterbildungsangebote von Handelsschulen und Bildungszentren, die sich an Kaufleute richten.

 

Berufsprüfung

Nach dem Abschluss Ihrer Lehre können Sie eine Berufsprüfung absolvieren und sich in einem bestimmten Bereich spezialisieren. Mit dem Ablegen einer Berufsprüfung (BP) erhalten Sie einen eidg. Fachausweis, der Sie für Stellen qualifiziert, bei denen vertiefte Fachkenntnisse und Führungsqualitäten gefordert sind. Zur Wahl stehen beispielsweise die Ausbildung als Fachmann/Fachfrau im Finanz- und Rechnungswesen, als Kommunikationsplaner/-in oder als HRFachmann/-frau oder Berufsprüfungen im Bereich Marketing.

 

Höhere Fachprüfung

Die eidgenössische Höhere Fachprüfung ist eine fortgeschrittene Stufe der Spezialisierung und qualifiziert die Absolvierenden als Experten oder bereitet sie auf Leitungsfunktionen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vor. Mit dem Ablegen einer Höheren Fachprüfung (HFP) erhält man ein eidgenössisches Diplom, das in manchen Berufen als eidgenössisches Meisterdiplom bekannt ist. Für Berufsleute im kaufmännischen Bereich gibt es etwa Lehrgänge als Dipl. Experte/Expertin in Rechnungslegung und Controlling, dipl. Marketing-Leiter/in, dipl. Leiter/in Human Resources oder dipl. Verkaufsleiter/in.

 

Höhere Fachschule

Auch Höhere Fachschulen bieten Weiterbildungen an. Diese Lehrgänge zeichnen sich durch einen engen Bezug zum Berufsalltag aus, der durch das häufige Behandeln von Problemstellungen aus der Praxis zustandekommt. Lehrgänge an Höheren Fachschulen schliessen mit einem eidgenössischen Diplom ab. Im KV-Bereich stehen u.a. die Lehrgänge als dipl. Bankwirtschafter/in HF, dipl. Betriebswirtschafter/in HF oder dipl. Versicherungswirtschafter/in HF zur Wahl.

 

Fachhochschule

Ein Abschluss an einer Höheren Fachschule ermöglicht Ihnen genauso wie die Berufs-, Fach oder gymnasiale Maturität den Besuch einer Fachhochschule, die vor allem praxisorientierte Studiengänge anbietet. Die Mehrheit der Kaufleute entscheidet sich für ein Studium in Betriebsökonomie oder Wirtschaftsingenieurwesen, das mit einem international anerkannten Bachelor abgeschlossen wird.